Mit dem neuen landesweiten Handyverbot an Bremer Schulen setzt die Bildungspolitik ein deutliches Zeichen – doch eines, das vor allem ein rein politischen Charakter hat.
Wir hatten bereits in einem früheren Gespräch in den letzten Monaten mit der Bildungssenatorin über dieses Thema gesprochen und uns gegenüber wurde betont, dass ein solches Verbot weder notwendig noch wirklich weitergehend zielführend sei.
Umso irritierender ist nun die Kehrtwende hin zu einem eher pauschalen Eingriff in den Schulalltag und das vor allem ohne mit uns darüber zu sprechen. Man hat uns damals ziemlich klar gesagt, dass die Senatorin sich gegen dieses Verbot positioniert. Genau deshalb finden wir es falsch, dass ohne uns nun eine solche Entscheidung getroffen wird und das auch noch ohne uns in Kenntnis zu setzten
Faktisch existieren an nahezu allen Schulen in Bremen bereits klare Regelungen zum Umgang mit digitalen Geräten.
Die Entscheidung der Senatorin wirkt vor diesem Hintergrund wie ein politischer Aktionismus, der auf mediale Wirkung zielt, ohne die tatsächlichen Bedürfnisse und Lebensrealitäten von Schüler*innen und auch allen Beteiligten in Schule ausreichend zu berücksichtigen.
Ein landesweites Verbot ersetzt ebenfalls keine pädagogische Strategie und ist ein rein politisches Ding, welches aber an fast keinen Schulen einen Unterschied macht.
Es vermittelt den Eindruck einer schnellen Lösung für die Probleme des Bildungssystemes, ist aber kein „Deus ex Machina“, der komplexe Herausforderungen wie schlechten Unterricht, Medienkompetenz oder Lehrkräftemangel und Chancenungleichheit etc lösen kann. Vielmehr liegen die Probleme und Lösungen der Bildung wo anders, als ein rein symbolisches Handyverbot.
Wir fordern eine Bildungspolitik, die Schulen Vertrauen schenkt, anstatt sie zu bevormunden – und die echte Lösungen aufzeigt, anstatt symbolische Verbote zu verhängen, die rein auf die politische Selbstinszenierung abzielen
Mit freundlichen Grüßen
Eure Gesamtschüler*innenvertretung Bremen