Wir, die Gesamtvertretung der Bremer Schülerinnen, zeigen uns mit den streikenden Lehrerinnen solidarisch.
Die Gewerkschaftsforderung nach der Übernahme des Tarifergebnisses auch für die verbeamteten Lehrerinnen teilen wir. Auch sehen wir, dass in einer Welt, in der nahezu jeder von einem ausreichend hohen Lohn abhängig ist, die Arbeiterinnen in sozialen Berufen – ob Erzieherin, Krankenpflegerin, Lehrerin – scheinbar längst nicht genug verdienen, um angemessen leben zu können.
Wir Schüler*innen erkennen aber auch die globale und systemische Verknüpfung von Kürzung und Privatisierung in der Bildung mit dem Gesellschafts- und Wirtschaftssystem des Kapitalismus. Der kapitalistische Staat misst seine Erziehungsstätte daran, wie sehr sie die Leute auf ihre Rolle im System und die nicht zu hinterfragenden Grundsätze dieser Gesellschaft vorbereitet und nicht daran,
wie kritisch, reflektiert und autonom seine Zöglinge werden.
Es ist also nur konsequent, dass der Staat immer weniger Lehrerinnen sich um immer mehr Schülerinnen kümmern lässt. Denn wenn die Lehrer*innen auf individuelle Probleme und Herausforderungen nicht eingehen können, wird die Bildung günstiger und entspricht trotzdem ihrem Zweck.
Doch daran stören sich weltweit immer mehr Menschen – noch nie zuvor protestierten so viele Betroffene gegen das derzeitige Bildungssystem und seine Kürzungen.
Wir rufen dazu auf, den 16. Mai 2013 in Bremen mit in diese Reihe der Proteste zu stellen, die eine kurzfristige Verbesserung der Bedingungen für alle Beteiligten fordert, das grundsätzliche Problem Kapitalismus und Herrschaft aber nicht aus den Augen verliert!
Wir rufen die Bremer Schülerinnen auf, sich in diesem Rahmen an den Protesten der Bildungsgewerkschaft und den Lehrerinnen zu beteiligen und sich kritisch mit Schule und Gesellschaft auseinanderzusetzen.
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