Der Sportausschuss des Bundestages hat letzte Woche beschlossen, die Mittel für die Schulsport-Wettbewerbe „Jugend trainiert für Olympia“ und „Jugend trainiert für Paralympics“ in diesem Jahr um die Hälfte einzukürzen. 2015 soll die Förderung ganz gestrichen werden. Ein Politikpoker um die Zuständigkeiten zwischen Bund und Land tobt auf dem Rücken der Schüler.
Deswegen stehen die Schüler auf. Ein Bündnis der gesetzlich legitimierten Schülervertretungen der Bundesländer Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig- Holstein sowie die LSV Bayern kritisieren diese Entscheidung. Der Leistungs- und Breitensport steckt in Deutschland in einer andauernden Krise, am Schulalltag wird immer wieder die mangelnde Bewegung kritisiert. In Zeiten wie diesen sendet man ein fatales Zeichen Richtung Schulsport.
Insbesondere durch die Ganztagsschulentwicklung wird der Schulsport noch wichtiger, als er es ohnehin schon ist. Oftmals ist er der einzige Bewegungsausgleich, den Schüler in Deutschland wahrnehmen, hier werden neue Fähigkeiten entdeckt. Wenn dann die Leidenschaft entfacht wird, fehlt es bald an jeder Möglichkeit, weiter zu gehen und sich mit Gleichaltrigen aus ganz Deutschland zu messen. Besonders für Schüler mit Behinderung bietet der Wettbewerb ungeahnte Chancen. Inklusion klappt nur mit Partizipation.
Marc Castendiek, Vorstandsmitglied der GSV Bremen, erklärt dazu: „Schulsport muss nicht gekürzt, sondern gefördert werden. Wettbewerbe wie Jugend trainiert für Olympia werden mit zunehmender Zahl von Ganztagsschulen noch wichtiger werden, weshalb sie unbedingt ausreichend finanziert werden müssen!“
Aus Sicht des Bündnisses ist es inakzeptabel, dass die Leistungen wegen Streitereien um die Finanzierung der Nationalen Anti-Doping Agentur (NADA) gestrichen wurden. Wieder bringt ein Zuständigkeitsgerangel die Schüler in Deutschland ins Hintertreffen. Das Bündnis fordert eine Weiterfinanzierung der Wettbewerbe, bis eine einvernehmliche Lösung gefunden wurde.
Die Pressemitteilung zum Herunterladen als PDF: PM_GSV_JTFO
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